Ich helfe Euch gern dabei, Euren Weg zu beginnen oder Steine aus dem Weg zu räumen, wenn Ihr nicht mehr weiterkommt. Ich glaube selbst fest daran, dass es funktionieren kann, auch wenn es nicht die einfachste Art ist, eine Beziehung zu leben.
Die beste Variante, Euch einen guten Start in dieses Beziehungskonzept zu geben, ist ein intensiver Beziehungs-Workshop.
Häufig geben aber auch schon die ersten Beratungsstunden, ein Telefonat oder eine Videoberatung einige Anstöße, um als Paar selbstständig weiter an der eigenen Form der Beziehung zu arbeiten.
Eine Beratung kann dabei helfen:
Mehr:
In diesem Themenbereich soll es darum gehen, einen groben Überblick über die Möglichkeit einer Beziehungsöffnung zu geben. Es geht hier vor allem um eine beidseitig gewünschte Öffnung der Paarbeziehung. Ich möchte auf damit verbundene Vorurteile, Ängste und (falsche) Vorstellungen eingehen und Euch ein paar Tipps geben, wie man eine offene Beziehung führen kann und vielleicht einige Fehler bei den ersten Schritten vermeidet.
Nichts von dem hier geschriebenen lässt sich 1:1 auf jede Beziehung anwenden. Jedes Paar ist einzigartig und hat seine eigene Geschichte und Motive eine Öffnung in Betracht zu ziehen. Dies ist daher nur eine erste kleine Orientierung - ganz aus meiner Sicht!
Auf gar keinen Fall soll das hier klingen, als wüsste ich, wie es "richtig" geht. Für eine Beratung kann es aber interessant sein, zu wissen, wie ich als Beraterin an dieses Thema herangehe.
Die Möglichkeiten wie Paare "freie Liebe" leben sind unglaublich vielfältig und lassen sich mit einfachen Definitionen mit Sicherheit nicht vollständig eingrenzen. Genauso wenig wie es "DIE normale Beziehung" gibt, gibt es weder "DIE offene Beziehung" noch "DIE polyamore Beziehung".
Gemeinsam ist all diesen Arten der Liebe, dass das Paar nicht strikt monogam lebt. Man teilt einen bestimmten Teil der Sexualität und/oder der Beziehung nicht nur mit dem oder der Partner*in, sondern auch mit anderen Personen.
Durch die Beteiligung mehrerer Personen entstehen natürlich andere Fragen, Konflikte und Ansprüche als bei monogamer Lebensweise.
Die Gründe über die Öffnung einer Partnerschaft nachzudenken oder sie (heimlich) zu erweitern, sind unglaublich vielfältig. Zum Beispiel:
Keines der oben genannten Motive ist besser oder schlechter geeignet, um die Möglichkeit einer Öffnung in Betracht zu ziehen.
Nur ist es in den meisten Fällen nicht so leicht , das umzusetzen, was man sich darunter vorstellt. eifersüchtige Gefühle und Ängste können dieses Vorhaben zunichte machen, das eigentlich der Beziehung dienen soll, um sie wieder aufregender oder zufriedener zu gestalten.
Wichtig ist es also, neben all den aufregenden und neuen Ideen, die den Wunsch nach einer "offeneren Beziehung" beflügeln, als Paar realistisch zu bleiben. Ihr solltet im Auge behalten, dass es sich um einen großen Schritt handelt. Auch wenn man natürlich nicht alles vorausplanen kann, sind einige Vorstellungen wirklichkeitsfremd und nicht umsetzbar.
Oft wird die Idee oder der Wunsch einer Öffnung von einer der beiden Beziehungspersonen vorgeschlagen. Aber nur weil sich eine*r der Partner*innen begeistert von der Idee zeigt, muss diese Vorstellung nicht immer auf die Gegenliebe des*der anderen stoßen. In so einem Fall, einseitig darauf zu bestehen eine offene Beziehung führen zu wollen, wird auf Dauer nicht funktionieren. Besser ist es, herauszufinden, was dem*der Partner*in an der Idee missfällt und was er*sie befürchtet. Daran kann man dann das Tempo einer Öffnung und die (anfänglich) zu ziehenden Grenzen orientieren.
Polyamorie (Polyamory) ist eine besondere Form der nicht-monogamen Beziehungsführung, in der bewusst nicht nur die Sexualtität sondern auch Gefühle wie Liebe, Zugehörigkeit, Verantwortung und teilweise auch die Lebensumstände (Wohnung etc.) geteilt werden.
Auch wenn sich beide Begriffe natürlich nicht strikt voneinander abgrenzen lassen, unterscheide ich hier:
Der größte Gegner im Prozess eine Partnerschaft zu öffnen, ist oft die Eifersucht. Welche Rolle sie spielt und wie man in einer offenen Beziehung damit umgehen kann, habe ich daher in den folgenden Themenbereichen genauer dargestellt:
Die Idee des*der Partner*in eine offene Beziehung oder offene Ehe führen zu wollen, kann frühere Verletzungen durch z. B. Fremdgehen, eine Trennung, oder andere negative Lebensereignisse hervorholen und Ängste schüren:
Ihr solltet Euren Partner*innen Zeit geben, sich an die Idee zu gewöhnen und ihre Bedenken und Ängste ernst nehmen.
All diese Ängste und Vorurteile sprechen nicht gegen offene Beziehungsformen. Es ist nur wichtig sehr ehrlich zu einander zu sein und auf die Ängste, Wünsche und Vorstellungen beider Seiten einzugehen. Damit eine offene Beziehung funktioniert, bedarf es eines sehr bewussten Prozesses, in dem die Partner*innen ehrlich über alles sprechen und sich Zeit geben, langsam die neue Lebensart zu entdecken und zu entwickeln.
In diesem Artikel auf ZEIT ONLINE wird eine offene Beziehungsform, finde ich, sehr gut aus Sicht eines Paares dargestellt.
Auch wenn mir hier viele Verfechter "freier Liebe" widersprechen werden: Natürlich! Wie in jeder anderen Paar-Beziehung gibt es auch in offenen Beziehungsmodellen Regeln. Einige sind ausgesprochen, sogar verhandelt, andere liegen implizit zu Grunde und kommen nur dann zum Vorschein, wenn sie gebrochen werden. Es handelt sich einfach um einen Verhaltensrahmen, den Ihr Eurer Beziehung mit der Zeit gegeben habt. Dieser entwickelt sich meist automatisch und über eine gewisse Zeitspanne durch Erfahrungen, die Ihr miteinander gemacht habt.
Mit "Regelwerk" meine ich den Rahmen/ das Gerüst oder eben "das Beziehungshaus":
Es gibt wenig Menschen, die sich in einem freien unübersichtlichen Gelände zu Hause und geborgen fühlen. Die meisten Menschen werden sich früher oder später einen Unterschlupf suchen oder versuchen einen zu bauen. Der Unterschlupf ist die Beziehung, die Wände (ob nun Zeltwand, Fels oder Holz...) sind der Rahmen, der eine Beziehung umgibt und Euch vor Wind und Wetter schützt. Auf diesen Rahmen verlässt man sich und fühlt sich darin wohl und geborgen.
Will man einen größeren oder schöneren Unterschlupf haben, muss man Ihn ausbauen: die Wände versetzen, mehr Fenster einbauen, das Dach erneuern... Diese "Bauarbeiten" sind häufig anstrengend, vielleicht regnet es im Zuge des Umbaus auch mal hinein. Wenn man zu zweit daran baut, wird es wahrscheinlich eher fertig. Man sollte nur aufpassen, dass man keine tragenden Elemente des Grundgerüstes einreißt - sonst fällt das ganze Haus um.
Und manchmal braucht es dafür vielleicht einen Architekten, der sich die Statik vorher ansieht und Vorschläge für einen sicheren Umbau geben kann... ;-)
Das komplizierte Regelwerk einer Beziehung entsteht häufig über Jahre. Wenn ihr eine offene Beziehung führen wollt, solltet Ihr Euch klar darüber sein, dass Ihr Euch auf neues Terrain bewegt und Situationen entstehen, auf die Euer bisheriges Regelwerk womöglich keine Anwendung finden kann.
Wichtig ist, dass Ihr auf dem Weg darauf schaut:
Die Frage ist, wie Ihr Eure Beziehung führen wollt. Wieviel zeitlichen und auch emotionalen Raum, Ihr anderen Menschen in Eurer Partnerschaft geben möchtet? Wieviel jede*r von Euch von den Kontakten des Anderen wissen möchte oder muss? Wo Ihr Grenzen setzen wollt, über die der*die Andere nicht gehen darf?
Die Vorstellungen und Voraussetzungen für die Zufriedenheit können zwischen beiden Partner*innen aber auch vollständig verschieden sein:
Diese Vorstellungen können sich zum Teil vollständig widersprechen, was zu starken Konflikten führen kann.
Fühlt Ihr Euch "überfahren" von den Bedürfnissen des*der anderen, geht aber dennoch aus Liebe darauf ein, wird es wahrscheinlich schief gehen. Das Rad aber nach einer Öffnung zurückzudrehen kann sehr schwierig sein.
ist häufig langwierig, aber nicht unmöglich. Das Ziel sollte am Ende sein, einen Weg zu finden, das zu verwirklichen, was beiden Seiten gut tut. Dabei kann es sein, dass die Freiheit für eine Seite nicht ganz so groß ist, wie man sie sich erträumt. Oder der*die Partner*in sich mit größeren Veränderungen auseinander setzen muss, als er*sie es sich vorgestellt hat.
Wenn beide ehrlich mit ihren Wünschen, Ängsten und Vorstellungen umgehen, wird man einen Weg finden, den beide tragen können.
Und wer sagt denn, dass mit der Zeit nicht neuer Mut für weitere Schritte wachsen kann!
Susann Dietzmann
Systemische Therapeutin (SG) & Dipl.Wirt.Psychologin (Fh)
Bernhardstraße 22a
04315 Leipzig
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